„Take care of your body – it’s the only place you have to live in!“
Kaum sinken die Temperaturen, läuft die Nase, der Hals kratzt und das Immunsystem hat Hochsaison. Doch Erkältungen und Winterblues müssen nicht einfach hingenommen werden. Mit dem richtigen Wissen und einer guten Routine kannst du viel tun, um gesund und vital durch die kalte Jahreszeit zu kommen.
Warum wir im Herbst anfälliger sind
Nach der Lehre des Ayurveda sammelt sich im Sommer Hitze im Körper, die im Herbst in Trockenheit umschlägt. Genau das spüren wir: spröde Lippen, trockene Haut, gereizte Schleimhäute. Werden die Atemwege trocken, bilden sie Schleim ein idealer Nährboden für Viren und Bakterien. Hinzu kommt, dass wir im Herbst und Winter weniger Sonnenlicht tanken, weniger draußen sind und unser Immunsystem dadurch zusätzlich gefordert ist.
Was du tun kannst
Gesundheit beginnt immer mit Prävention. Ayurveda empfiehlt vor allem in Übergangszeiten, also im Herbst und Frühling – eine sanfte Reinigung und das Ausbalancieren der Doshas. Jetzt ist die Vata-Zeit: kalt, trocken, beweglich. Alles, was wärmt, nährt und erdet, bringt uns ins Gleichgewicht.
Doch auch die moderne Medizin und Ernährungswissenschaft bieten uns einfache, wirkungsvolle Werkzeuge:
- Vitamin C: 1000 mg täglich, am besten aufgeteilt über den Tag. Das stärkt die Abwehrkräfte nachhaltig. (Empfehlung nach Dr. Strunz)
- Zink: Ein kleines, aber entscheidendes Spurenelement. Schon 10-20 mg täglich können die Dauer und Schwere von Erkältungen reduzieren.
- Schlaf: Fixe Schlafenszeiten sind essenziell, denn in der Nacht regeneriert das Immunsystem. Zu wenig Schlaf schwächt die Abwehrkräfte spürbar.
- Regelmäßige Bewegung: Spaziergänge an der frischen Luft, Yoga, Pilates oder leichtes Krafttraining aktivieren den Kreislauf, bauen Stresshormone ab und stärken Lunge und Herz. Schon 20 Minuten täglich machen den Unterschied.
- Frische Luft: Auch wenn es kalt ist – rausgehen lohnt sich. Sauerstoff, Tageslicht und natürliche Temperaturreize stärken das Immunsystem und die Psyche.
Beispiel Rezepte für einen kühlen Herbsttag
Du findest alle Rezepte etwas detaillierter weiter unten:-)
- Frühstück: Warme Hirse-Bowl mit Apfel, Mandeln, Kürbiskernen und einem Klecks Joghurt. Wärmt, stabilisiert den Blutzucker und liefert ca. 15 g Protein.
- Mittagessen: Kürbis-Kichererbsen-Eintopf mit Quinoa und frischen Kräutern. Rund 20 g pflanzliches Protein und ballaststoffreich.
- Nachmittagssnack: Goldene Milch mit Kurkuma, Zimt und einem Messlöffel Proteinpulver – entzündungshemmend, wohltuend und sättigend.
- Abendessen: Ayurvedisches Linsen-Dal mit Spinat und etwas Basmatireis. Gut verdaulich, beruhigt Vata und bringt ca. 20 g Protein.
- Abendritual: Ein ayurvedischer Abendtrunk mit Ashwagandha, Kurkuma und warmer Milch unterstützt erholsamen Schlaf.
Ayurveda-Rituale für mehr Balance
- Zunge täglich mit einem Schaber reinigen.
- Nasenschleimhäute mit Anu Thailam Nasenöl pflegen.
- Ölmassagen mit wärmenden Körperölen gegen Trockenheit.
- Aromadiffuser mit Nelke, Zimt, Rosmarin oder Eukalyptus zur Reinigung der Raumluft.
- Sauna in moderater Temperatur (60–65 Grad) zum sanften Schwitzen.
Meine kleine Hausapotheke
- Guducchi in warmem Wasser mit Honig stärkt täglich das Immunsystem.
- Kurkuma mit Pfeffer und Honig lindert erste Halskratzen.
- Pippali mit Thymianhonig bei Verschleimung.
- Ashwagandha als Abendtrunk beruhigt und erdet.
Gesund durch Herbst und Winter zu kommen, ist kein Zufall, sondern eine bewusste Entscheidung. Mit einem Mix aus moderner Mikronährstoffmedizin, alten ayurvedischen Ritualen, regelmäßiger Bewegung, Schlaf und kleinen Routinen stärkst du deine Abwehrkräfte nachhaltig. So wirst du nicht zum Opfer der Erkältungswelle, sondern gehst energiegeladen durch die dunkle Jahreszeit.
Rezepte:
Ayurvedisch inspiriertes Herbst-/Winter-Tagesmenü ein
Frühstück:
Warme Hirse-Bowl mit Joghurt, Apfel & Nüssen
- 50 g Hirseflocken in 200 ml Hafer- oder Kuhmilch weich köcheln
- ½ Apfel in Stückchen mit Zimt andünsten und untermischen
- 1 EL gehackte Mandeln + 1 EL Kürbiskerne einrühren
- Zum Abschluss 1 EL Naturjoghurt (oder Sojajoghurt für vegan) unterheben
→ Wärmt, liefert ca. 15 g Protein und stabilisiert den Blutzucker.
Mittagessen:
Kürbis-Kichererbsen-Eintopf mit Quinoa
- 300 g Hokkaido-Kürbis in Würfel schneiden
- 1 Dose Kichererbsen (abgespült) + 100 g gekochte Quinoa
- Mit Zwiebel, Knoblauch, Garam Masala und Zimt in etwas Olivenöl anrösten
- Mit Gemüsebrühe ablöschen und ca. 15 Minuten köcheln lassen
- Mit frischer Petersilie oder Koriander bestreuen
→ Wärmt durch Kürbis, liefert Ballaststoffe und ca. 20 g pflanzliches Protein pro Portion.
Nachmittagssnack:
Goldene Milch oder Protein-Smoothie
- 250 ml warme Hafer- oder Kuhmilch
- ½ TL Kurkuma, 1 Prise schwarzer Pfeffer, 1 TL Zimt
- Optional 1 Messlöffel neutrales Proteinpulver (z. B. Reis- oder Molkeprotein)
- Mit Waldhonig süßen
→ Unterstützt das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend und hält die Energie stabil.
Abendessen:
Linsen-Dal mit Spinat & Basmatireis
- 150 g rote Linsen mit Gewürzen (Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander, Ingwer) kochen
- 100 g frischen Spinat kurz unterheben
- Dazu eine kleine Portion Basmatireis
- Mit einem Spritzer Zitronensaft abschließen
→ Leicht verdaulich, beruhigt Vata und bringt ca. 20 g Protein pro Portion.
Abendritual:
Ayurvedischer Abendtrunk zur Erdung
- 1 Tasse warme Milch (Pflanzen- oder Kuhmilch)
- 1 TL Ashwagandha-Pulver, ½ TL Kurkuma, 1 Prise Pfeffer
- Mit Honig süßen (erst wenn die Milch etwas abgekühlt ist)
→ Fördert Ruhe, besseren Schlaf und stärkt die Regeneration.